Wie die Gemeinde Petersberg ihren Beitrag zum Klimaschutz leistet
Klima schützen, Natur bewahren, Ressourcen schonen - das ist der Gemeinde Petersberg schon lange ein wichtiges Anliegen. In einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Bauen, Infrastruktur und Verkehr sowie Umwelt, Klima und Landwirtschaft Anfang Februar haben zwei Expertinnen erklärt, was Kommunen beim Thema Klimaschutz beitragen können. Wir führen an dieser Stelle einige Beispiele auf, was die Gemeinde Petersberg bereits heute unternimmt.
Grundsätzlich wird mit den Flächen in unserer Gemeinde sehr schonend umgegangen. Eine Fläche kann schließlich nur einmal „verbraucht“ werden. Die Gemeinde ist daher immer bestrebt, eine Balance zwischen Naturschutz, landwirtschaftlichem Bedarf, Gewerbetreibenden und Bauinteressenten zu finden. Ziel ist eine verdichtete Bebauung, um den Flächenverbrauch gering zu halten. Auch das Thema Hochwasserschutz ist bei der Gebietsentwicklung nicht zu vernachlässigen.
Mit Hilfe von Bebauungsplänen und Richtlinien kann aktiv zur Bekämpfung des Klimawandels beigetragen werden. Dies tut die Gemeinde Petersberg bereits seit Jahren. In unseren Bebauungsplänen, zuletzt etwa beim Neubaugebiet Sandfeld II in Almendorf, gelten folgende Vorgaben:
- Die Bauwilligen sind angehalten, die Versiegelung ihres Grundstücks durch Verwendung wasserdurchlässiger Materialien wie Rasengittersteine und Ökoporenpflaster so weit wie möglich zu reduzieren.
- Stein-/ Kies-/ Split- und Schottergärten sind ein großes Problem für die Biodiversität, weil sie keinen Lebensraum für Insekten bieten und ökologisch wertlos sind. Außerdem heizen sie ihre Umgebung unnötig auf. Sie sind in unseren jüngeren Bebauungsplänen deshalb unzulässig. Auch bei den älteren Baugebieten raten wir dringend vom Anlegen von Schottergärten ab!
- Es sind standortheimische Laubbäume sowie Sträucher und Hecken oder auch regionaltypische hochstämmige Obstbäume zu pflanzen und dauerhaft zu unterhalten. Entsprechende Pflanzlisten werden dargestellt. Beispiele dafür sind bei den Bäumen Feldahorn, Eberesche oder Buche und bei den Sträuchern Hasel, Weißdorn oder Schlehe.
- Es wird empfohlen, Niederschlagswasser in Zisternen aufzufangen und so Wasser zu sparen. Dieses Regenwasser kann nämlich über einen Hausanschluss etwa für die Toilette, die Waschmaschine und zum Putzen genutzt werden. Auch die Bewässerung eines Gartens kann damit erledigt werden.
- Flachdächer und flach geneigte Dächer bis 10 Grad Dachneigung sind zu begrünen. Begrünte Dächer speichern Wasser, filtern Staub und Lärm und gleichen Temperaturunterschiede aus. Sie sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
- Solarenergie- und Photovoltaikanlagen sind grundsätzlich zulässig und werden durch unsere Bebauungspläne nicht ausgeschlossen.
Die Gemeinde Petersberg ist zudem bereits 2016 dem Sternenpark Rhön beigetreten - als damals erste Gemeinde, die außerhalb des eigentlichen Biosphärenreservates liegt. Wir setzen uns für eine emissionsreduzierte und blendfreie Beleuchtung ein, um die Lichtverschmutzung zu reduzieren. Zu den Maßnahmen gehören:
- Wir halten die Beleuchtungsrichtlinien des Sternenparks Rhön bei der Neuerrichtung, Erneuerung und Umrüstung von Straßenlampen ein.
- Auch beim Neubau von gemeindlichen Einrichtungen (z. B. Kitas Zipfelmütze und St. Aegidius) werden diese Richtlinien beachtet.
- In den Bebauungsplänen werden Hinweise zur Vermeidung von Lichtverschmutzung festgeschrieben (z. B. Bebauungsplan Nr. 6, OT Almendorf).
- Alle Käuferinnen und Käufer von gemeindlichen Wohnbaugrundstücken bekommen Planungshilfen des Sternenparks Rhön für eine umweltverträgliche Außenbeleuchtung zugesendet.
- Dieselben Planungshilfen erhalten auch die Fußballvereine, wenn sie ihre Flutlichtanlagen umrüsten wollen.
- Wir betreiben Aufklärungsarbeit, indem die Beleuchtungsrichtlinien des Sternenparks auf der Homepage und in der Gemeindezeitung veröffentlicht und Gewerbetreibende für das Thema sensibilisiert werden.
Mit dem konsequenten Ausbau des Radwegenetzes fördern wir zudem Alternativen zum Auto. Hier arbeiten wir auch fruchtbar mit unseren Nachbarkommunen zusammen. Um weiter CO2 einzusparen, beschäftigen wir uns intensiv mit den Thema Elektromobilität. In der Tiefgarage Propsteihof werden in Kürze Wallboxen für E-Fahrzeuge installiert, und ein Konzept zum weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur ist aufgestellt worden.
Petersberg ist überdies seit vergangenem Jahr Mitglied im Bündnis der Klima-Kommunen. Die Klima-Kommunen verpflichten sich, bis 2045 klimaneutral zu sein. Für Petersberg bietet das Bündnis den Vorteil, sich mit anderen Klima-Kommunen zu vernetzen und von deren Erfahrungen zu profitieren. Außerdem finden regelmäßig landesweite Fach- und Fortbildungsveranstaltungen, Wettbewerbe und Treffen statt. Als Klima-Kommune erhält Petersberg zudem vielfältige Beratungs- und Unterstützungsangebote sowie erhöhte Fördersätze beim Klimaförderprogramm des Hessischen Umweltministeriums.
Das sind nur einige der vielen kleinen und großen Maßnahmen, die die Gemeinde zum Thema Klima- und Umweltschutz umsetzt. Wir werden unser Engagement auf diesem Feld in Zukunft weiter verstärken und hoffen auf die Unterstützung unserer Mitbürgerinnen- und Mitbürger.
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