Neuer Tiefbrunnen für die Wasserversorgung geplant
Der Wasserverlust in Petersberg bleibt niedrig: Nur ein Bruchteil des geförderten Wassers kommt nicht bei den Verbrauchern an. Die Herausforderungen des Klimawandels sind aber auch in Petersberg angekommen. In diesem Jahr soll eine Probebohrung für einen neuen Tiefbrunnen durchgeführt werden.
Aufgrund des Klimawandels ist festzustellen, dass die Sommer deutlich trockener sind als in den Vorjahren. Zudem halten die Trockenperioden länger an – teilweise fällt über Monate kein relevanter Regen. In dieser Zeit ist der Wasserbedarf besonders hoch, die Pumpen in den Petersberger Wasserwerken laufen dann dauerhaft. Die Trockenheit setzt den Rhönquellen, die große Teile der Gemeinde versorgen, allerdings zu, die Quellschüttung geht zurück.
Die Gemeindewerke sind deshalb auf der Suche nach einem neuen Tiefbrunnen. „Ein neuer Tiefbrunnen würde die Rhönquellen entlasten, und wir könnten die Spitzenbedarfe im Sommer besser abdecken. Gleichzeitig müssen wir weniger Wasser von anderen Betrieben zukaufen“, erklärt Manuel Schäfer, technischer Betriebsleiter der Gemeindewerke Petersberg. Ein mögliches Grundstück hat er bereits ausgemacht: den alten Brunnen in Dietershan, der bereits in den 1970er-Jahren erkundet, aber nie in Betrieb genommen wurde. „In Kürze werden wir neue Probebohrungen bei der Oberen Wasserbehörde beantragen. Damit können wir prüfen, ob der Standort geeignet ist“, sagt Schäfer, der zugleich betont, dass es sich um ein komplexes Verfahren handelt. Insgesamt rechnet er mit drei bis vier Jahren, bis ein neuer Tiefbrunnen ans Netz gehen kann.
Trotz dieser neuen Herausforderung ziehen die Gemeindewerke für die Wasserversorgung in Petersberg eine überaus positive Bilanz. Der Wasserverlust hat im vergangenen Jahr nur bei 6,2 Prozent gelegen und befindet sich somit weiterhin auf einem absoluten Tiefstand. Wasserverlust bedeutet, dass das Wasser, das an den Quellen und Brunnen gefördert wird, letztlich nicht in Gänze bei den Verbrauchern ankommt. Gründe dafür sind Schäden an den Rohren, die oftmals zu spät bemerkt werden. In Petersberg wird das Netz aber täglich mittels Fernwirktechnik überprüft und ausgewertet, hinzu kommen eine monatliche Kontrolle durch örtliche Begehung und Dokumentation der Wasserwerksanlagen sowie eine regelmäßige Auswertung aller Daten und eine Zusammenstellung der Wasserstatistik. Dadurch fallen Schäden im Rohrnetz schon frühzeitig auf.
In Summe sind im Jahr 2024 insgesamt 801.679 m³ Wasser gefördert wurden, von denen nur 49.965 m³ nicht beim Nutzer ankamen. „Dass sich die Wasserverluste dauerhaft auf einem Minimum bewegen, ist beeindruckend und ein Ausweis der guten Arbeit der Gemeindewerke“, freut sich Bürgermeisterin Claudia Brandes über den Erfolg. „Den Wasserverlust einzudämmen, spart bares Geld, denn muss weniger Wasser zugekauft und weniger Energie aufgebracht werden“, erläutert sie.
Die nachhaltige Arbeit der Gemeindewerke soll fortgesetzt werden, unter anderem mit einem eigens beschlossenen kommunalen Wasserkonzept. Bürgermeisterin Brandes betont: „Wir wollen den Wasserverlust weiter niedrig halten und mit dem neuen Tiefbrunnen die Versorgungssicherheit unseres kostbaren Gutes gewährleisten.“