Bürgermeister Froß zur Energiekrise
Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Bürgerinnen und Bürger,
Sie alle haben in den vergangenen Monaten die Nachrichten verfolgt: Durch den von Russland angezettelten Angriffskrieg gegen die Ukraine befindet sich Deutschland in einer Energiekrise. Die Kosten, die die Versorger für Gas, Öl und Strom aufrufen, gehen durch die Decke und bereiten dem einen oder anderen sicher Kopfzerbrechen. Und auch wenn der Oktober sich von seiner goldenen Seite gezeigt hat: Jetzt beginnt die Zeit, in der es kälter und dunkler wird, in der man nicht umhinkommt, die Heizung aufzudrehen und das Licht einzuschalten.
Ich will Sie nun wahrlich nicht mit Hinweisen zum Energiesparen behelligen. Jeder von Ihnen hat ein Eigeninteresse, möglichst sparsam mit den Ressourcen umzugehen. Ich bin überzeugt, dass viele Petersbergerinnen und Petersberger mit Vernunft und Verstand schon etliche Maßnahmen umgesetzt haben. Die neunmalklugen Energiespar-Tipps unserer Politiker/-innen auf Landes- und Bundesebene finde ich persönlich stellenweise anmaßend und unpassend.
Dennoch möchte ich Sie einmal darüber informieren, was wir als Gemeinde alles tun, um Energie zu sparen. Die Gemeinde ist grundsätzlich immer – auch schon vor dem Ukraine-Krieg – auf der Suche nach Maßnahmen, die den Energiebedarf reduzieren. Das betrifft zum Beispiel die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED, den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf den gemeindlichen Gebäuden oder die Nutzung von effizienten Beleuchtungssystemen in unseren Gemeinschaftshäusern.
Zusätzlich haben wir im Zuge der Krise Ad-hoc-Maßnahmen umgesetzt. Darunter fallen zum Beispiel Temperatur-Obergrenzen in den Büros und die Ausschaltung der Außenbeleuchtungen der Liobakirche, des Rathauses und des Propsteihauses. Unsere Zierbrunnen sind in diesem Jahr früher als üblich abgestellt worden, außerdem werden wir ab 1. Dezember – analog zum Landkreis Fulda – die Warmwassernutzung in den Gemeinschaftshäusern einstellen.
Wir wollen die Belastung für unsere Bürgerinnen und Bürger sowie für die Vereine so gering wie möglich halten. Klar ist aber: Wenn beim Thema Energiesparen nicht alle an einem Strang ziehen – öffentliche Hand, Wirtschaft, Vereine sowie Bürgerinnen und Bürger – dann können die angestrebten Ziele nur schwer erreicht werden. Je nachdem, wie kalt dieser Winter wird, sind weitere Einschränkungen leider nicht ausgeschlossen.
Ich betone aber auch ganz deutlich: Einschränkung heißt nicht totaler Verzicht. Wir wollen die Gemeinschaftshäuser auf jeden Fall geöffnet halten, sodass dort weiterhin Veranstaltungen stattfinden können. Ebenso wird die Weihnachtsbeleuchtung aufgehängt, wenn auch eventuell ein wenig kürzer strahlen als sonst. Des Weiteren können Sie sich auf den Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz freuen, der am ersten Adventswochenende startet. Die Planungen hierfür laufen bereits auf Hochtouren.
Letztlich brauchen wir solche Veranstaltungen, um uns bei all den schlechten Nachrichten immer wieder an das zu erinnern, was uns eigentlich verbindet: das Menschliche. Der Austausch mit Freunden, Nachbarn und Verwandten, das ist es doch, was unsere Gemeinschaft, was unsere Gemeinde ausmacht.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Bürgermeister
Carsten Froß, im November 2022